Eh-Da-Flächen schreiten gut voran
In der Gemeinderatssitzung vom 04. April 2016 beschloss der Ortsgemeinderat, zwei Flächen gemeindeeigene Flächen als Eh-da-Flächen auszuweisen. Es handelt sich um eine Fläche am sogenannten
“Kirschensträßel” und eine Fläche am Hofgraben.
Beigeordneter Stefan Leinenbach sowie FWG-Ratsmitglied Arno Allmann haben sich hier sehr start engagiert – vielen Dank noch einmal an die beiden!
Warum wurde diese Maßnahme ergriffen? In unserer intensiv genutzten Agrarlandschaft sind viele Tier- und Pflanzenarten selten geworden und vom Aussterben bedroht. Dieser besorgniserregende Rückgang der biologischen Vielfalt ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt und betrifft die unterschiedlichsten Organismen: Blütenpflanzen, Insekten – insbesondere Bienen und Schmetterlinge – und viele Vögel.
Mit der Ausweisung von sog. „Eh-da-Flächen“ möchte die Ortsgemeinde Westheim einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten, dem Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten entgegenzuwirken. Damit stehen wir nicht allein, denn inzwischen, so kann man es der Presse entnehmen, unterstützen immer mehr Kommunen und öffentliche Einrichtungen solchen Maßnahmen.
Bereits im September 2015 stellte die FWG einen Antrag auf Ausweisung von Eh-da-Flächen. Nach dem Beschluss im Ortsgemeinderat wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die in Zusammenarbeit mit Landwirten, der Fa. RLP Agroscience und dem NABU geeignete Flächen aussuchte und weitergehende Maßnahmen plante.
Noch im April wurde mit der Umsetzung begonnen. Seitdem wurden auf dem Gelände am Hofgraben vier spezielle Sträucher und Weiden, die als sogenannte Kopfweiden bearbeitet werden, gepflanzt sowie auf einer Fläche von ca. 150 qm eine spezielle Blühsaatmischung “Schmetterlings- und Wildbienensaum” ausgebracht. Die Sträucher sind gut angewachsen und die Wildblumensaat ist aufgegangen.
Am “Kirschensträßel” wurde auf einer Fläche von ca. 150 qm ebenfalls das Saatgut “Blühende Landschaft” ausgesät. Gerade für Wildbienen sind die darin enthaltenen Stauden-Wintersteher eine wichtige Ressource. Auf der Fläche werden demnächst auch Insektenhotels aufgestellt, sowie ein Lesesteinhaufen und eine Totholzansammlung angelegt.
Zudem werden auf jeder Fläche Hinweistafeln aufgestellt, die über die Bedeutung der Eh-da-Flächen informieren.
Für die Maßnahme wurde ein Kostenrahmen von ca. 2.000 Euro veranschlagt. Durch Unterstützung von Organisationen, Firmen und Landwirten konnte erreicht werden, dass der angesetzte Betrag bei Weitem nicht in Anspruch genommen werden muss.
So wird das Forum “Moderne Landwirtschaft” die Kosten für den Druck der großen Informationstafeln übernehmen, die Fa. Scheid & Grabau Abbruchtechnik GmbH spendierte das Holz für die Insektenhotels sowie die Steine für den Lesesteinhaufen und der Westheimer Landwirt Helmut Schmitt übernahm das Bearbeiten der Blühsaatflächen.
Herbert Magin, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe, brachte nicht nur sein großes Fachwissen ein, er übernahm auch den Bau der Insektenhotels.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten!
Nun brauchen wir etwas Geduld und können sicherlich schon bald schöne, blühende Flächen bestaunen, die vielen Insekten und anderen Tieren als Nahrungsquelle und Quartier dienen.