Informationsveranstaltung zu Eh-da-Flächen
Ende letzten Jahres hat sich der Ortsgemeinderat Westheim auf Antrag der FWG-Fraktion für die Ausweisung von Eh-da-Flächen ausgesprochen. Um auf einer fundierten Informationsgrundlage das Projekt in Angriff nehmen zu können, wurden Vertreter der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeinde, des Nabu, der Bauern- und Winzerschaft, der Jagdgenossenschaft und Vertreter aller Fraktionen zu einer Informationsveranstaltung ins Bürgerhaus eingeladen.
Diplomgeograph Mark Deubert und Diplomingenieur (Landesplanung) Klaus Ullrich vom Institut für Agrarökologie AgroScience in Neustadt-Mußbach stellten das Eh-da-Konzept vor. Es ist darauf ausgerichtet, ungenutzte Flächen in der Feldflur und im Siedlungsbereich , wie z. B. Straßenränder, Böschungen und Bahndämme aufzuwerten, um sowohl die Artenvielfalt als auch die Standortvielfalt in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft zu erhalten und zu fördern. Gerade für den Schutz der fast 560 heimischen Wildbienenarten ist es wichtig, in unserer intensiv genutzten Agrarlandschaft geschützte Nist- und Nahrungshabitate zu schaffen.
Anhand von Bildmaterial,das sie im Vorfeld von der Gemeinde erhalten hatten, und der Heranziehung von Flurkarten konnten die Referenten bereits Eh-da-Potenzial-flächen in Westheim erfassen, kartieren und dem Publikum präsentieren. In einem nächsten Schritt soll nach einer Vor-Ort-Begehung mit den Experten von AgroScience festgelegt werden, welche Bereiche als Eh-da-Realflächen ausgewiesen werden sollen.
In der anschießenden Diskussion wurde deutlich, dass es sehr wichtig sein wird, die Öffentlichkeit über den ökologischen Wert der Eh-da-Flächen zu informieren, da beispielsweise Rohboden oder Totholz auf viele Menschen „ungepflegt“ wirkt. Weitgehender Konsens bestand auch darin, sich bei der Auswahl zunächst auf wenige, aber Erfolg versprechende Flächen zu beschränken, damit die anfallenden Pflegemaßnahmen und auch die Kosten für Saatgut überschaubar bleiben.